Das rechte Maß – Fülle/Leere – ein Wechselspiel.

Anlässlich des Summits der Pioneers of Change, war ich eingeladen, eine Morgenpraxis zu gestalten.

So ein Summit ist für mich wie ein großes 5-Sterne Frühstücks-Buffet: Die Augen wollen alles, aber der Körper, das Herz, der Magen kann nur einen Teil aufnehmen. Kongresse, Festivals und Summits sind daher für mich immer eine spezielle Herausforderung, weil prinzipiell mehr geboten wird, als ich „schaffen“ kann. Schon das Lesen des Programms überfordert mich manchmal und ich bemerke, wie sich Druck in mir aufbaut. Folgende Gedanken tummeln sich in meinem Kopf: „Oh, das ist alles so interessant, das will ich alles hören und sehen“ und „Die Erfahrung hat gezeigt, dass du nicht so viel in so kurzer Zeit aufnehmen kannst und es ja auch Zeit für das Verdauen und Verarbeiten braucht“.
Aus diesem Grund hat es mir große Freude bereitet, bei der Morgenpraxis am 17. März 2025 beim Pioneers of Change online Summit „Regeneration. Kraft für eine lebendige Welt“ eine halbe Stunde der Dynamik zwischen Fülle und Leere Raum zu geben und so in den Tag hinein zu starten.
Über 70 Menschen hatten dabei Gelegenheit, im Hier und Jetzt anzukommen und dieses interessante Phänomen, den stetigen Wechsel zwischen Fülle und Leere, zu erforschen.

Fülle oder Leere? oder Fülle und Leere? Vom Entweder/Oder zu Sowohl-Als auch
Nur wenn es uns gelingt, Leere auszuhalten, kann sich Fülle entfalten. Leere bedeutet auch, Raum für Fülle schaffen. Es ist gar nicht so einfach, dies ohne Erwartungen zu tun. Es ist jedoch das Wesen der Leere, erwartungsfrei zu sein. Das ist ihre Stärke. Wenn Erwartungen mit der Leere verbunden sind, schränken wir die Möglichkeiten ein.

Auf der anderen Seite ist Fülle auch immer wieder mit Überfülle und Überfluss verbunden und auch dieses Seite birgt Herausforderungen. Wir sind dann aufgefordert, die in der Fülle zu sein und den Überfluss auch fließen zu lassen, diesem Fließen zu vertrauen und loszulassen.

Und so können wir erfahren, dass es sich mit diesem Gegensatzpaar verhält wie mit vielen (scheinbaren) Gegensätzen: sie sind im Lebensprozess untrennbar miteinander verbunden und wechseln sich ab – Fülle – Leere, Tag – Nacht, Winter – Sommer, Einatmen – Ausatmen. Es ist das Pulsieren, das Sich Öffnen, das schon das Sich Schließen in sich trägt und doch im JETZT ganz entfaltet. Ein Pulsschlag nach dem anderen. Vielleicht wird eines Tages die Meise ihre Eier ins Nest legen.

Mögen wir uns vertrauensvoll der Bewegung zwischen Leere und Fülle hingeben.

Sich selbst mit einem liebevollen Blick finden,

WAHRnehmen und loslassen in das Leben hinein.

TEILhaben und beTEILigt sein.

Fülle – Leere

Vertrauen