Menschen sind komplexe Wesen. Wenn wir Schmerzen haben und etwas in unserem Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist kommt das ganz besonders zum Vorschein.
Aber auch wenn wir seelische Schmerzen erleiden, in Form von unangenehmen Gefühlen – Scham, Angst, Verzweiflung – wird es deutlich: Es ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Ebenen, von biochemischen Vorgängen, Muskelanspannungen und Gedanken, die unsere Gefühlswelt beeinflussen.
Da wir soziale Wesen sind, ist es für uns von Beginn an enorm wichtig, miteinander in Kontakt zu stehen. Wenn wir als Babies keine klare Zugehörigkeit haben, ist unser Leben bedroht! Damit dieser Kontakt von Anfang an möglich ist, besitzt jeder Mensch Spiegelneuronen, entdeckt von der italienischen Forschergruppe um ihren Leiter Giacomo Rizzolatti 1996. Diese Nervenzellen sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass wir schon als kleine Kinder lernen können: Wir können mit Hilfe unserer Spiegelneuronen Verhalten nachahmen und Empfindungen anderer nachempfinden. Hier ein kurzes Video dazu.
Haben wir mit Menschen zu tun, die gerade Schmerzen empfinden, können wir nachempfinden, dass es dem anderen gerade weh tut, da in unserem Gehirn beim Betrachten von Schmerz dieselben Regionen aktiviert werden, als wenn wir selbst Schmerzen empfinden würden.
Auf Dauer, wenn wir also gehäuft mit Menschen umgeben sind, die leiden, führt das zu MitLEID. Mitleiden kann langfristig in unserem System zu Überforderung und eigenen Schmerzen führen: Burnout, Depression, eigenes Leiden sind die Folgen.
Ein Ausweg daraus ist das erlernen von Mitgefühl. Beachten Sie dazu den Beitrag von Mathieu Ricard:
Wie kann man Mitgefühl lernen und wie kann man unterscheiden zwischen Mitleid und Mitgefühl, zwischen Empathie und Altruismus?
Im Kurs „Achtsames Selbstmitgefühl“ gibt es Gelegenheit, sich diesem Thema ganz praktisch zu näheren. In Übungen, die auch im (Arbeits-) Alltag anwendbar sind, wird trainiert, achtsam und selbstfreundlich, also mitfühlend mit sich selbst, zu sein.
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